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Bist du ein Frugeizalist oder lebst du schon? (Die Supernasen)

Gesundheit und Wohlstand sind die siamesischen Zwillinge der erfolgreichen Altersvorsorge. Sozusagen wie Thomas Gottschalk und Mike Krüger “die Supernasen” des deutschen 80er-Jahre-Kinos. Kann man von beidem zu viel haben? Möglicherweise. D

Fitnesstraining Powerplay

Betrachten wir beispielweise das Fitnesstraining. Übermäßiges Training ohne Ruhephasen schadet mehr, als es hilft. Außerdem kann es süchtig machen. Da sind sich Sportmediziner einig.

Stellen wir uns mal so einen Fitness-Süchtigen vor. Nennen wir einfach mal „Hulk“ (m/w/d etc.) . Vielleicht hast du auch so einen Hulk in deinem Bekanntenkreis. Frage: Was passiert, wenn Hulk nicht mehr trainieren kann? Oder wenn er zwar trainieren, aber nicht seine gewohnten Übungen durchziehen kann. Weil beispielsweise bestimmte Fitnessgeräte nicht verfügbar sind. Dann wird Hulk nervös. Ärgert sich schwarz. Beziehungsweise grün.

Noch schlimmer wird es, wenn Fitness-Süchtige schwerwiegende Störungen entwickeln. Weil sie aufgrund falscher Vorbilder ein ungesundes Körperideal verfolgen. Eine mögliche Folge ist Anorexia athletica, auch bezeichnet als „Sportsucht“. In der Regel in Verbindung mit einem gestörten Essverhalten bei Sportlern, die ihr ganzes Leben auf das Training ausrichten. Und ständig an (und über) die Grenzen ihrer Ausdauer gehen.

Anorexia athletica ist eine schwerwiegende Krankheit!



Zwei Nasen sparen Super

Kommen wir nun zu den Super-Sparern. Den Geizhälsen unter den Frugalisten. Nennen wir sie liebevoll Frugeizalisten. Ähnlich wie obsessives Training, kann auch zu viel Sparen mehr schaden als nutzen. Dabei spreche ich nicht von Menschen, die 15-20 Prozent ihres Einkommens sparen. Es geht um jene, die sich selbst und anderen in ihrem Umfeld die Lebensfreude nehmen. Obwohl sie sich vieles locker leisten könnten. Die Supernasen

Gibt’s nicht meinst du? Schau mal in Frugalisten-Foren oder entsprechende Minimalismus Facebook-Gruppen. Der meisten Leute dort sind voll ok. Aber (ähnlich wie beim Sport), gibt es eben die radikalen fünf Prozent. Jene, die ein selbstzerstörerisches Sparverhalten an den Tag legen. Sie kaufen beschissenes Essen, nur, weil es billig ist. Sie verteufeln kleine Leckereien wie ein Stück Donauwelle im kleinen Kuchen-Café an der Ecke. Verzichten auf Urlaube, Geburtstagsfeiern mit Freunden oder Verzögern aus finanziellen Gründen die Familienplanung. Alles nur, um möglichst lange eine hohe Sparquote zu erreichen.

Individuelle Umstände und Erfahrungen prägen unsere Einstellung zum Sparen. Diese Gewohnheiten, egal wie destruktiv, sind schwer zu brechen. Für Menschen, die einen sparsamen Lebensstil lieben (und dabei trotzdem das Leben genießen), ist das großartig. Wenn nicht, ist es an der Zeit, die eigenen Spar- und Ausgabegewohnheiten zu überdenken.

Der erste Schritt findet im Kopf statt. Wir sollten Geld als Ticket für den Kauf von Glück betrachten, nicht als einen anonymen Haufen, der stetig wachsen muss.

Es gibt Schlimmeres im Leben, als reich zu leben und arm zu sterben.

Mist! Jetzt habe ich Hunger auf Donauwelle und Bock auf die Supernasen!



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4 Gedanken zu „Bist du ein Frugeizalist oder lebst du schon? (Die Supernasen)“

  1. Hallo Felix

    Alles in einem gesunden Mass. Das Extreme ist nie gesund. Sei es zu viel Sport oder zu viel Alkohol…
    Obwohl ich Minimalist bin, gehe ich gerne in den Urlaub und spare definitiv nicht beim Essen. Gesund und Regional! Einen frischen Erdbeershake topt fast nichts in dieser Jahreszeit!

    Liebe Grüsse
    Schweizer-Minimalist

  2. Hallo Felix,
    wie bei den Sportlern, die nicht richtig abtrainieren oder plötzlich verletzungsbedingt aufhören müssen, sollte man sich auch als Extrem-Frugalist fragen, wie es nach Erreichen der goldenen Marke (FIRE-Date, Crossover-Point oder wie auch immer) weitergeht. Wenn Knickrigkeit als Lifestyle vielleicht irgendwann unzufrieden macht, dann droht das andere Extrem: die Zügel zu locker zu lassen und irgendwann zur viel auszugeben, wenn der höhere Zweck (Firedate) abhanden gekommen ist.
    Ansonsten sind Frugalisten, wenn es im rechten Maß bleibt, sehr inspirierend, erinnern sie mich doch als Nicht-Frugalisten, das Verzicht durchaus Freude bringen kann; das wussten schon die antiken Epikureer. Richtig verstanden, ist Verzicht ein Schlüssel zum Glück.

  3. Hallo Felix

    Chapeau für die Wortkreation “Frugeizalist”, die ist wirklich schön 🙂
    Du hast es gut und immer noch sehr diplomatisch beschrieben (ich neige eher zu Klartext… muss ich aufpassen :D)
    Leider sind die radikalen fünf Prozent manchmal auch mit missionarischem Eifer ausgestattet, so dass wir das alles dann lesen dürfen 😉
    Was hilft? Lebenserfahrung und Gelassenheit. Und Karma, definitiv Karma.

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