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Die 6 wichtigsten Kriterien bei der ETF-Auswahl (Nico Hüsch)

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Ein Gastbeitrag von Nico Hüsch

Der Beitrag erschien in der 13. Ausgabe des Finanzblogroll Magazins.

ETFs – Exchange Traded Funds – sind Finanzprodukte, die einen Indexfonds wie etwa den DAX oder MSCI eins zu eins abbilden. Sie erfreuen sich größter Beliebtheit, denn sie sind als Anlageform transparent, leicht nachzuvollziehen und können komfortabel an der Börse gehandelt werden. Die Auswahl an ETFs ist groß, das Risiko dank breiter Streuung überschaubar. Worauf es bei der Zusammenstellung des ETF-Portfolios ankommt, erfahren Sie im folgenden Beitrag. Nico Hüsch

nico hüsch

1. Der passende Index Nico Hüsch

Die Entscheidung, auf welchen Index gesetzt wird, sollte nicht zu leicht getroffen werden. Aktienindizes gibt es viele: Die Auswahl umfasst über 1.600 verschiedene ETFs. Grundsätzlich gilt bei der Auswahl der passenden ETFs die Prämisse, dass sich Risiko und Chance die Waage halten sollten.

Ein Weltaktienindex wie der MSCI World Index umfasst über 1.500 Unternehmen aus 23 Industrieländern. Der MSCI Emerging Markets bildet wiederum den Index aus 26 Schwellenländern ab. Eine Kombination aus 70% MSCI World und 30% Emerging Markets ist das wohl beliebteste Anfängerportfolio.



Es kann sein, dass ein einziger ETF für den langfristigen Vermögensaufbau genügt. Investitionen in ETFs aus Schwellenländern oder in spezialisierte Branchen-ETFs bringen traditionellerweise mehr Schwankungsrisiko mit sich, aber auch die Chance auf höhere Rendite.
Vorsicht: Sobald es sich bei den ETFs nicht mehr um die klassischen großen Indizes handelt, ist es kein Anfängerprodukt mehr und verlangt nach der spezialisierten Erfahrung von Experten.

Weitere Indizes sind:

  • S&P 500: die 500 größten US-Unternehmen
  • STOXX Europe 600: die 600 größten europäischen Unternehmen

Hinsichtlich der Auswahl des Index sollten Länder, Branchen und Rohstoffe beobachtet werden. ETFs sind nicht für schnelle Profite geeignet, auch schnelllebige Trends halten selten, was sie versprechen.

ETF-Formen, Anlageklasse, Fondsvolumen & Kosten

ETFs gibt es nicht nur in Form von Aktien, auch andere Anlageklassen bieten sich an. Da es um längerfristigen Vermögensaufbau geht, sollte überlegt werden, welche Form am geeignetsten für die eigenen Vorstellungen und Absichten ist. Ein Vorteil der unabhängigen Vermögensberatung ist die individuelle Anpassung an die eigene finanzielle Situation und die Auswahl der geeignetsten Anlageformen.

2. ETF-Formen Nico Hüsch

Was ETFs angeht, so bietet sich die Wahl zwischen folgenden Varianten:

  • Vorgefertigte ETFs – nur ein ETF, der im Schnitt zu 70 % aus Aktien aus Industrieländern und zu 30 % aus Ak-tien aus Schwellenländern besteht
  • Misch-ETFs – zwei ETFs, die individuell zusammengestellt werden, ebenfalls aus Aktien aus Industrie- und Schwellenländern, meist im Verhältnis 70 zu 30.

Die eigenen Vorstellungen bestimmen, welche Aspekte der ETFs die wichtigsten sind. Es gibt drei Hauptfaktoren – Sicherheit, Liquidität und Rendite. Einer der drei Faktoren wird der Theorie nach immer etwas vernachlässigt werden müssen. Es ist nicht möglich, alle drei Aspekte des sogenannten magischen Dreiecks in gleichem Maße im Sparplan abzubilden. Aber mit der Investition in verschiedene Indizes, also dem Kombinieren von mehreren ETFs, kann das Dreieck nach den eigenen Wünschen gewichtet werden.



Außerdem kann durch die Kombination von verschiedenen Portfolios und verschiedenen Durchführungswegen (beispielsweise Depot oder Versicherungspolice) eine Diversifikation erreicht werden. So werden sozusagen verschiedene „Töpfe“ bespart. Letztlich ermöglicht dies eine optimale Rendite bei jederzeit ausreichender Liquidität und Sicherheit.

Zur Sicherheit von ETFs: Man investiert in einen gesamten Markt und nicht in einzelne Wertpapiere. Das garantiert eine breite Streuung und somit ein geringes Verlustrisiko. Die Rendite des jeweiligen Marktes können nicht übertroffen werden, auch ist man dank des Sondervermögens davor geschützt, einen Totalverlust zu erleiden, falls ein Anbieter insolvent wird.

Anlageklassen Nico Hüsch

Eine Anlageklasse wie Anleihen haben andere Eigenschaften, wie etwa der Geldmarkt. Das wirkt sich auf die Kursentwicklungen aus. Idealerweise ist ein Portfolio so breit konzipiert, dass eine Anlageform die vorübergehende Schwäche der anderen Form kompensiert.

  • Renten/Anleihen
  • Rohstoffe
  • Geldmarkt

Im Jahr 2021 gehören die Nachhaltigkeit, die saubere Energiegewinnung und die soziale Verantwortung zu den Trend-Themen, die so schnell nicht wieder von der Bildfläche verschwinden werden. Investitionen in saubere Energien bzw. deren Gewinnung sind sehr beliebt.

Volumen

Das Fondsvolumen der ETFs steigt zwar seit Jahren konstant an, aber im Vergleich zum klassischen Aktienfonds ist das Volumen noch sehr gering. Grundsätzlich ist das Volumen ein wichtiger Aspekt bei der Wahl der ETFs. Hat ein ETF ein Fondsvolumen von mindestens 50 Mio. €, dann kann der Fonds wirtschaftlich standhalten. Bei über 100 Mio. € Fondsvolumen gilt der ETF in seiner Wirtschaftlichkeit abgesichert. In der Regel sind volumenstarke ETFs kostengünstiger und liquider.

Kosten

Depotgebühren fallen bei der Anlageform mit ETFs an, Managementkosten sind je nach Umfang der Leistungen zu entrichten.
Es gibt aktives und passives Management von Anlagefonds, das aktive Verwalten ist kostenintensiver als die passive Verwaltung. ETFs gehören zu den passiv verwaltenden Fonds, sie übertreffen die Rendite des Index nicht, das ist auch nicht ihre Absicht. Managementgebühren sind also äußerst günstig und schwanken zwischen 0,08 % und 0,6 % im Jahr.



Verwendung der Gewinne

Bei den ETFs sorgen Zinseszins und Cost-Average-Effekt dafür, dass eine lange Laufzeit sich für Anleger besonders auszahlt. Es gibt zwei Möglichkeiten bezüglich der Verwendung der Erträge:

  • Thesaurierung – Rendite werden reinvestiert. Die Gewinne werden den Fonds wieder zugeführt, was einerseits komfortabel in Sachen Vermögensverwaltung ist und andererseits den Zinseszinseffekt ausnützt. So wird das Kapital, das investiert wird, durch die ebenfalls investierte Rendite größer und wieder verzinst.
  • Ausschüttung – Rendite werden den Anlegern ausgezahlt. Wenn diese wieder angelegt werden sollen, dann entstehen in der Regel zusätzliche Kosten.

Fazit

Das Investieren in ETFs bringt vor allem für Anfänger einige Erleichterungen, denn die Abbildung von Indizes ist mit einem überschaubaren Risiko verbunden. So können auch Menschen in beispielsweise den Aktienmarkt investieren, die sich nicht mit der Finanzwelt befassen. Lange Laufzeiten, die grundsätzliche Sicherheit durch die breite Streuung sowie die Möglichkeit, in nachhaltige und saubere Produkte zu investieren, machen ETFs als Anlageform sehr beliebt und zukunftssicher.

Autorenbox

Die Nico Hüsch Anlageberatung bietet seit 2015 unabhängige Finanzberatung für Privatanleger.



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