Wie gewohnt, stelle ich Euch in diesem Beitrag lesenswerte Finanzblog-Beiträge vor, die mir in der letzten Woche besonders gut gefallen haben. Dabei geht es diesmal unter anderem um Friedrich Merz, ein Provisionsverbot und Kunst als Geldanlage.
Die besten Beiträge eines Monats finden auch den Weg in die nächste Ausgabe des Finanzblogroll Magazins.
Viel Spaß beim Durchstöbern.
Friedrich Merz wohnt nicht in Brilon
Wer wäre nicht gerne ein Friedrich Merz? Vermutlich viele. Außer vielleicht Friedrich Merz selbst. Finanzwesir Albert Warnecke geht es in seinem Beitrag aber nicht um große Egos oder Alopecia areata, sondern um Vermögen. Davon hat Friedrich der Große sicherlich mehr als Haare. Aber auch vier Prozent der Deutschen haben mindestens eine halbe Million Euro auf der hohen Kante. So sagt es zumindest der Armuts- und Reichtumsberichts der Bundesregierung vom Mai 2021. Albert geht auf die Suche nach den Ursachen. Und vor allem nach dem Grund, weshalb diese Zahl aus seiner Sicht überraschend niedrig ausfällt. Fazit: Die Taleb’sche Geflügelfarm gilt für uns alle – auch in Brilon. Was das mit Vermögen, Immobilien und Aktien zu tun hat? Lies doch seinen Beitrag!
Provisionsverbot und staatliche Aktienrente – jetzt!
Der Provisionsvertrieb im Finanz- und Versicherungssektor blüht und gedeiht. Leider! Einen nicht unwesentlichen Teil dazu, trägt eine von KPMG veröffentlichte und vor Honorarberatung warnende Studie bei. So sieht es zumindest Stefan Heringer. In einem Gastbeitrag auf dem Blog von Hartmut Walz nimmt er diese, von der Bankenlobby in Auftrag gegebene Untersuchung unter die Lupe. Und kann über die meisten Argumente nur lachen. Oder weinen. Unter anderem wird nämlich behauptet, dass zusätzliche Transparenz ein Provisionsverbot unnötig machen würde. Aber welcher normale Mensch versteht schon die Berechnung seiner Versicherungsverträge?! Weitere Rechtfertigungen gegen ein Provisionsverbot seien angebliche Interessenskonflikte, teure Stundensätze für Honorarberater und ein knapperes Produktangebot (schön wär’s!). Sein Fazit: Provisionsverbot und staatliche Aktienrente – jetzt!
Zwo, Drei, Risiko (in Maßen)
Im aktuellen Beitrag von Michael Plos geht es um WC-Reiniger, das menschliche Gehirn und Verkehrstote. Was das mit Finanzen zu tun hat? Einiges! Denn unser menschliches Gehirn täuscht uns gerne – vor allem in Bezug auf Gefahren und Risiken. So würden übervorsichtige Muttis doppelt so viel Geld für vermeintlich weniger gesundheitsschädliche Toilettenputzmittel bezahlen. Danach steigt sie in ihren SUV (Anm. der Redaktion: Szenario und Fahrzeugtyp sind frei erfunden) und begibt sich in den Straßenverkehr. Der ist allerdings, auch mit ihrem überproportionierten Geländewagen, deutlich gefährlicher ist als ein Spritzer des “todbringenden” Reinigers. Andere wiegen sich bei der Geldanlage in vermeintlicher Sicherheit. Im Tausch mit der Einlagensicherung geben sie sich mit 0,1 Prozent Verzinsung zufrieden. Das Problem lautet: Fünf Prozent Inflation. Es braucht eben gewisse Risiken – vor allem bei der langfristigen Geldanlage.
Geduld ist die oberste Tugend des Investors
Bei Kursverlusten kaufen oder verkaufen? Das ist hier die Frage. Alexander alias LioFinanzlio ist “eigentlich ein Fan der Buy and Hold Strategie“. Aber mit dem eigentlich ist das ja so ein Ding. Vor allem dann, wenn der Rutsch ins dicke Minus ein Grund fundamental geänderter Unternehmensaussichten ist. Dann ist es gegebenenfalls sinnvoll die Reißleine zu ziehen. Dann sollte man aber auch aus seinen Fehlern lernen. Dazu muss man die Ursachen des ursprünglichen Kaufs – und der damit verbundenen Fehleinschätzung – hinterfragen. Sind die Kursverluste lediglich eine Folge allgemeiner Marktschwäche oder leicht schwächerer Quartalszahlen? Dann sollte man die Füße still halten. Geduld ist eben die oberste Tugend des Investors.
Geldanlage – eine Kunst für sich
Kunst als Geldanlage ist ein bisher unbespieltes Feld im Finanzblog-Universum. ETF-Yogi Rolf möchte das ändern. Denn aus seiner Sicht ist Kunst keineswegs nur eine Anlageklasse für Reiche (siehe Friedrich Merz). Sondern auch für “normale” Privatanleger. Zumindest für jene, die eine gewisse Leidenschaft und Grundkenntnisse in diesem Bereich mitbringen. Dann ließe sich auf dem Flohmarkt das eine oder andere Schnäppchen finden. So war es zumindest beim frühen Flohmarkt-Vogel Rolf. Für ihn ist es ein “philanthropisches Hobby verknüpft mit etwas Sammelleidenschaft und Freude an Detektivarbeit”. Und wer weiß, vielleicht lässt sich das Investieren in Kunst zu einem erwähnenswerten Portfolio-Anteil ausbauen. Jean Paul: “Die Kunst ist zwar nicht das Brot, wohl aber der Wein des Lebens.” Namasté!