Wie gewohnt, stelle ich in diesem Beitrag lesenswerte Finanzblog-Beiträge vor, die mir in der letzten Woche besonders gut gefallen haben. Dabei geht es diesmal unter anderem um weibliche Altersarmut, ein “Depot der Demokratien” und Toaster.
Die besten Beiträge eines Monats finden auch einen Platz in der nächsten Ausgabe des Finanzblogroll Magazins.
Viel Spaß beim Durchstöbern.
Altersarmut ist (nicht nur) weiblich
“Altersarmut ist in Deutschland weiblich. Insbesondere für selbstständige Frauen ist es wichtig, frühzeitig vorzusorgen.” Mit diesen beiden Sätzen startet der neue Beitrag von Fortunalista Maragrethe. Ich persönlich sehe das etwas differenzierter. Ja, Frauen sind häufiger von Altersarmut betroffen als Männer. Bei Seniorinnen über 80 Jahren liegt die Armutsquote bei über 26 Prozent, bei Männern immerhin bei 17 Prozent. Ergalso: Altersarmut ist auch männlich. Zweitens: Alle Selbstständigen müssen vorsorgen. Sie zahlen schließlich nicht (oder nur freiwillig) in die gesetzliche Rentenversicherung ein. Dafür bleibt auch mehr Netto vom Brutto. Für gut verdienende Selbstständige ist das ein großer Vorteil – zumindest dann, wenn sie privat vorsorgen. Meine Meinung: Wer sich selbstständig macht, muss sich auch mit Altersvorsorge beschäftigen. Immer häufiger sehe ich Vollzeit-Influencerinnen, Traurednerinnen, Fitness Coaches oder sonst was. Die verdienen gut (und zeigen das auch gerne). Rente passt da häufig nicht in Konzept. Leider kein gutes Zeichen für die nächste Rentner*innen-Generation. weibliche Altersarmut
Langfristig ist alles ein Toaster
Mit einem Beitragstitel wie „Langfristig ist alles ein Toaster“ ist ein Platz in diesem Finanzblog-Rückblick unausweichlich. Diese tiefsinnige Aussage stammt allerdings nicht von Marko selbst, sondern vom US-Professor Bruce Greenwald. Der veranschaulichte damit die sinkenden Renditen für innovative Geräte oder Dienstleistungen. Wie beim Toaster tauchen nach und nach mehr Konkurrenten auf, nähern sich den Kapitalkosten und sorgen insgesamt für sinkende Marktpreise. Damit sind die oft sehr hohen Bewertungen für die “First Mover” nicht mehr haltbar. Den weltweit ersten elektrischen Apparat zum Rösten von Brot mit dem Namen “D-12″patentierte übrigens Frank Shailor, ein Mitarbeiter der Firma General Electric. Damals ein Highlight, heute ein Alltagsprodukt. Anleger sollten bei versprochenen Zukunftstechnologien also niemals zu euphorisch werden. Jedes Unternehmen muss sich immer wieder neu erfinden – wie Apple zum Beispiel.
Depot der Demokratien
Finanzblogleser K. möchte nur in ETFs investieren, die demokratische Staaten abbilden. Aus politischen, ethischen, aber nicht zuletzt auch aus wirtschaftlichen Gründen. Finanzwesir Albert sucht nach einer Lösung. Dabei stellt sich zunächst die Frage: Was sind überhaupt Demokratien? Können wir in Europa und Nordamerika einen Haken dran machen, wird es im pazifischen Raum und Mittleren Osten schon schwieriger. Hongkong, Singapur, Pakistan – alles keine lupenreinen Demokratien. Von China und Russland mal ganz zu schweigen. Alberts Ergebnis: “Ein Industrieland-Index ist zu gut 98 % frei von undemokratischen Regimes. Die Schwellenländer-Indizes sind froh, wenn Sie die 50 %-Marke in Richtung Demokratie überspringen.” Wer Diktaturen komplett vermeiden will, muss viel Aufwand betreiben. Und wählen zwischen einem lückenlosen Weltportfolio oder einem “Depot der Demokratien”. weibliche Altersarmut
Erfolgreiche Kinderdepots
Till hat zwei Töchter. Die Drei- und die Fünfjährige sind erfolgreiche Aktiensparerinnen. In seinem aktuellen Beitrag berichtet Papa wie sich beide Depots seit Auflage entwickelt haben. Und die Performance kann sich sehen lassen. Für beide Lütten hat Till einen 50:50-Mix aus einem MSCI World ETF, sowie jeweils zehn Einzelaktien aufgestellt. Das Ziel ist stures Buy-and-Hold. Dementsprechend sind die Langlebigkeitsanforderungen aus die ausgewählten Einzeltitel recht hoch. Bisher funktioniert es wunderbar. Papa ist stolz – auf seine Auswahl und (ganz bestimmt) auch auf seine beiden Töchter.
Regression zum Mittelwert
Der Begriff „Regression“ beschreibt in der Psychologie das Zurückfallen auf frühere Stufen der geistigen Entwicklung. RTL2-Syndrom also. Bei Hava von Femance geht es aber weder um Frau-entausch oder um Temptation Island, sondern Geldanlage. Also, zweiter Versuch mit einer allgemeineren Definition. Da beschreibt „Regression“ nämlich eine rückläufige Tendenz. Im Fall von Aktienmarktrenditen zum Mittelwert. Bekanntlich können auf Sicht von einem Jahr die Kurse im zweistelligen Bereich fallen oder steigen. Auf lange Sicht ergibt sich aber eine Tendenz zum Durchschnitt. Je länger der Anlagehorizont und die Haltedauer, desto wahrscheinlicher ist es, die langfristige Aktienmarktrendite zu erzielen. Zumindest mit einem diversifizierten Portfolio aus mindestens 20 Einzelaktien oder (besser) mit wenigen ETFs.