Wie gewohnt, stelle ich in diesem Beitrag lesenswerte Finanzblog-Beiträge vor, die mir in der letzten Woche besonders gut gefallen haben. Dabei geht es diesmal unter anderem um eine Mehrwertsteuer für ETFs, die Rente mit 40 und den Dirk Müller Premiumfonds.
Die besten Beiträge eines Monats finden auch einen Platz in der nächsten Ausgabe des Finanzblogroll Magazins.
Viel Spaß beim Durchstöbern.
Mehrwertsteuer für ETFs
Der SPD Politiker Jakob Maria Mierscheid schlägt eine Mehrwertsteuer für ETFs vor. Laut dem geborenen Morbacher, sollen die dadurch erzielten Mehreinahmen zweckgebunden in die finanzielle Bildung investiert werden. Geprüft werden soll der positive Effekt mithilfe eines Geldanlage-Führerscheins. Bei Vergehen gegen die rationale Geldanlage gibt es Punkte in Castrop-Rauxel (der lateinische Name von Wanne-Eickel). Die Frage warum Anleger privater Fonds nicht ebenfalls zur Kasse gebeten werden, kontert Mierscheid gelassen: „Bei aktiven Fonds können wir leider keine Mehrwertsteuer erheben, da sie in Summe einfach keinen Mehrwert liefern“. Endlich mal ein Sozi, der es verstanden hat (kein Wunder, dass es sich nur um eine Kunstfigur handeln kann). Danke an Andree für die post-faktische Aufarbeitung.
Sigmar Gabriel, das Arbeitstier
Sigmar Gabriel möchte länger arbeiten. Ach so… ne Moment… er möchte länger arbeiten LASSEN. Das ist richtig. Gabriel selbst ist 62 Jahre alt, “arbeitet” aber auch noch. Zumindest als Berater und in diversen Aufsichtsräten. Bei Siemens Energy, thyssenkrupp, der Deutschen Bank und (Anfang 2020) auch für die Tönnies Holding. Gemischtes Hack sozusagen. Andy sieht den späteren Renteneintritt entspannt. Wer in Deutschland mehr und länger arbeitet, müsste ohnehin immer Abgaben leisten. Deshalb sollte man es aus seiner Sicht auch nicht so verbissen sehen mit dem Vermögensaufbau. Bei größeren Depots würde der Staat immer mehr die Hand aufhalten. Also lieber etwas früher kürzer treten, das Leben genießen. Leider ist Sigmar Gabriel, im Gegensatz zu Jakob Maria Mierscheid, keine Kunstfigur. Schade!
Rente mit 40 – Halbzeit
Im Mai 2016 präsentierte uns Frugalist Oliver seinen “Masterplan für die Rente mit 40”. Nun ist der halbe Weg geschafft und Zeit für ein Zwischenfazit. Und dieses fällt gewohnt ehrlich, transparent und gleichzeitig entspannt aus. Denn Olivers Einnahmen liegen zum Teil deutlich unterhalb seiner damaligen Schätzungen. Gleichzeitig blieben die Ausgaben – auch trotz Familiennachwuchs – leicht unterhalb des geplanten Budgets. Somit konnte Oliver (bis auf das letzte Jahr) seine Sparquote recht konstant am Zielwert halten. Beim Vermögen gab es Rückenwind durch die gute Börsenstimmung der letzten Jahre. Dennoch liegt er auch hier leicht hinter seinem Plan. Insgesamt wirkt Oliver aber sehr zufrieden. Mit seinem Plan, seinem Leben und dem Blick auf die Zukunft. Obwohl langfristige, finanzielle Leitplanken wichtig seien, stellt er fest: „Der Mensch plant und Gott lacht“. Alles Gute, Oliver!
1. Jahresgedenken Finanzwesir
Im letzten Jahr ging der Finanzwesir Alpha und verabschiedete sich damit als prominentester Befürworter des passiven Vermögensaufbaus. Hartmut Walz lud zur Trauerfeier und Beisetzung (im stillen Rahmen der Finanzblogger-Familie). Das diesjährige, erste Jahresgedenken nimmt der Betriebswirtschaftler zum Anlass, die Alpha-Theorien des Finanzwesirs nochmal genauer unter die Lupe zu nehmen. Dabei stößt er auf Plausibilitätsfallen, eine manipulative Prämissenwahl und eine “Veräppelung auf höherer Ebene”. Positiv ist lediglich, dass der Finanzwesir seine Alpha-Geschäfte nicht mehr so penetrant auf seinem Blog bewirbt. Walz ist kritisch, schließt seinen Beitrag aber versöhnlich: “Ruhe sanft, lieber Finanzwesir – wenn Du jemals wieder auferstehst, werde ich Dir eine faire Chance geben.” Hallelujah!
Dirk Müller Premiumfonds
Ein Beitrag über den Dirk Müller Premium Fonds darf im wöchentlichen Blog-Rückblick natürlich nicht fehlen! Es ist aber auch wichtig, fair und objektiv zu bleiben und Dirk Müller, sowie seinem Finanzprodukt eine echte Chance zu geben. Und genau das macht Simon in seinem Beitrag. Nach ein paar Worten über “Mr. Dax”, beschreibt Simon die Philosophie und das Konzept des Fonds. Anschließend analysiert er die Allokation und Kapitalverteilung. Sind es bei den Top-Positionen noch bewährte Value-Titel, sorgt die ständige Absicherung mithilfe von Short-Derivaten für hohe Kosten und Kursverluste. Das von Müller gerne propagierte Ziel der Kaufkrafterhaltung, geht somit den Bach runter. An der Börse gewinnt man eben nur mit einem gewissen Maß an Risiko. Müller wartet lieber weiter auf den Weltuntergang. Auf 7-Jahres-Sicht hat er damit im Vergleich zum Vanguard FTSE All-World UCITS ETF (IE00B3RBWM25) über 80 Prozent verloren.