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“Ich könnte mit Mitte 40 in Rente gehen. Aber wie langweilig wäre das?!” (Interview Sventja / Rich Bitch Project)

Der folgende Beitrag erschien erstmals in der 12. Ausgabe des Finanzblogroll Magazins (Oktober 2021) 
Rich Bitch Project

1. Wer? Stell dich bitte kurz der Finanzblog-Community vor!

Rich Bitch Project
(C) Urheber: Sventja I richbitchproject.com

Hi, ich bin Sventja von richbitchproject. Auf meinem Blog und Insta-Account kann man seit 2018 meinen Weg in die finanzielle Freiheit ungeschönt mitverfolgen – inklusive allen Aufs und Abs, Zweifeln und Höhenflügen.

Da ich ohne goldenen Löffel im Mund geboren bin, muss ich mir alles, was ich besitze oder investiere, komplett selbst erarbeiten und aufbauen. Wenn sich die Entwicklung und Erfolge der letzten Jahre allerdings so fortsetzen wie aktuell, könnte ich – Stand heute – mit Mitte 40 in Rente gehen. Aber seien wir ehrlich: Wie langweilig wäre das?!

Wenn ich nicht gerade an meinen Nebenprojekten sitze, triffst Du mich auf Metal- und Gothic-Festivals, auf den höchsten Berggipfeln oder am anderen Ende der Welt. Stillstand ist mir ein Graus.


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2. Warum? Wie bist du zu den Themen Sparen/Aktien/ETFs gekommen?

Seit 2015 investiere ich aktiv an der Börse. Bei meinem Start hatte ich zum Glück einen erfahrenen Mentor, der mich an das Investieren herangeführt hat: meinen inzwischen 90jährigen Großvater. Er hat mir gezeigt, wie man online Aktien kauft, was „Buy and Hold“ bedeutet und welche Kennzahlen man im Blick haben sollte. Von Anfang an entwickelten sich meine Aktien prächtig und ich lernte bald auch Dividenden sehr zu schätzen.

2018 habe ich jedoch festgestellt, dass ich auf einem ziemlich dicken Home-Bias-Klumpenrisiko saß. Mir wurde klar: Ich musste mir mehr Wissen aneignen und eine konsequente Strategie zurechtlegen. Also las ich einfach alles an Finanz- und Investment-Ratgebern, was ich in die Finger bekommen konnte.

Kurz darauf lag ich in Sri Lanka an einem traumhaften Strand, las eifrig in Tim Ferris’ “Die 4-Stunden-Woche” und stieß bei meinen Recherchen auf Frugalismus und die FIRE-Bewegung. Recht frugal lebte ich eh schon seit dem Studium einfach weiter und die Mechanismen für die Finanzielle Freiheit sind denkbar einfach, wenn auch alles andere als leicht.

Plötzlich eröffneten sich ungeahnte Möglichkeiten jenseits eines 9-to-5-Jobs – mit viel mehr Entscheidungsfreiheiten und Selbstbestimmtheit. Das war genau nach meinem Geschmack. Und was soll ich sagen? Ich liebe Herausforderungen. So wurde das Rich Bitch Project geboren.

3. Wie? Wie hoch ist deine Sparquote und wie lautet deine Anlagestrategie?

Meine Sparquote liegt meist zwischen 60 und 80 Prozent. Neben meinem Vollzeitjob habe ich mir viele weitere Einkommensquellen aufgebaut – aber die Einkünfte schwanken natürlich.

Meine Anlagestrategie? Ich bin noch mittendrin, mein Home-Bias-Klumpenrisiko aufzuweichen. Am einfachsten geht das mit emotionslosen Sparplänen auf klassische ETFs (60/40 All World/EM).

Parallel investiere ich in Dividenden-Aristokraten und ausgewählte REITs: eingehende Dividenden motivieren enorm und helfen mir, die zukünftigen Netto-Einkünfte realistisch einzuschätzen.

Diversifikation ist mir grundsätzlich sehr wichtig: Zur börsenfernen Risikostreuung bin ich seit 2018 leidenschaftliche P2P-Investorin mit fünfstelligen P2P-Investments – vor allem digitale Immobilienbeteiligungen haben es mir angetan. Zusätzlich habe ich wenige Crowdinvestments am Laufen und werde in den nächsten Jahren natürlich noch viele weitere Assets ausprobieren.

To be continued! 🙂 Rich Bitch Project

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4 Gedanken zu „“Ich könnte mit Mitte 40 in Rente gehen. Aber wie langweilig wäre das?!” (Interview Sventja / Rich Bitch Project)“

  1. Wenn sich die Entwicklung und Erfolge der letzten Jahre allerdings so fortsetzen wie aktuell, könnte ich – Stand heute – mit Mitte 40 in Rente gehen. Aber seien wir ehrlich: Wie langweilig wäre das?!

    Ich glaube hier wurde der wesentliche Gedanke von FIRE nicht verstanden: es geht nicht darum in Rente zu gehen und gar nichts mehr zu machen, sondern nur noch das was einem Spaß macht.

    1. Hi, möglicherweise. Ich verstehe es aber schon so, dass sie grundsätzlich Spaß an ihrem Job hat. Sich mit Mitte 40 auf die Hängematte zu legen klingt verlockend – hat aber bestimmt auch seine Nachteile (Verantwortung, Aufgaben, Kontakte etc.). Jeder muss halt seinen Weg zum Glück finden. Und – ich glaube – da seid ihr euch grundsätzlich einig.

      VG
      Felix

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