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Promovierter Philosoph genießt die Stille der Brandenburgischen Einöde (Interview mit Finanzblogleser Mirko)

Der folgende Beitrag erschien erstmals in der 10. Ausgabe des Finanzblogroll Magazins (Juli 2021) 
Finanzblogleser

1. Wer? Stell dich bitte kurz der Finanzblog-Community vor!

Finanzblogleser

Mein Name ist Mirko. Ich lebe mit meiner Frau und unserem Sohn vor den Toren Berlins. Nach beinahe 20 Jahren in der lauten und stressigen Bundeshauptstadt haben wir irgendwann den Schritt in die Stille und Abgeschiedenheit der Brandenburgischen Einöde gewagt, die Adenauer nur abschätzig und zu Unrecht als „Streusanddose“ ob ihrer Kiefern und Sandböden bezeichnet hatte.

Als ausgebildete Journalistin (ja, dazu wurde man mal ausgebildet) und als promovierter Philosoph haben wir lange Jahre im politischen Betrieb an der Spree zugebracht. Was für eine Zeit! Die wirtschaftliche Kernschmelze 2008 und die Euro-Krise 2011 haben wir damals hautnah miterlebt – nur leider noch nicht als Investoren an der Börse. Nach Stationen als Redenschreiber und als Referent für ein Mitglied des Haushaltsausschusses zog es mich dann irgendwann über einen klassischen Nebenjob in die Selbstständigkeit. Ein Schritt, den ich seither nicht bereut habe.

Seit einigen Jahren verfolge ich nun schon als Teil des schweigenden Publikums Finanzblogs. Finanzblogleser

2. Warum? Wie bist du zu den Themen Sparen/Aktien/ETFs gekommen?

Philosophen, und insbesondere die akademisch verschulten, haben wie auch die allermeisten Geisteswissenschaftler bedauerlicherweise keine Ahnung von Finanzthemen. Wenn überhaupt, dann befassen sie sich damit im Lichte altlinker Doktrinen: Aktien sind des Teufels, Vermieter sind alle halbseiden, Unternehmer sind Ausbeuter, Geld ist ein (notwendiges) Übel auf dem Sparbuch. Mein Erweckungserlebnis hatte ich nach meinem Ausstieg aus dem Mief der akademischen Philosophie, die mit den großen Fragen (Was kann ich wissen? Was soll ich tun? Und was darf ich hoffen? Was ist der Mensch?) heute nur wenig zu tun haben.


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Jedenfalls wollte ich mich den großen Fragen offen, ehrlich und nicht korrumpierbar stellen. Dazu brauchte es allerdings Freiheit von materiellen Zwängen, die mit einer Angestelltenexistenz oder dem Vertrauen auf eine Pension nicht vereinbar ist. Ein Leben verpflichtet dem Streben nach Weisheit (klingt extrem hochtrabend, ich weiß, ist aber so, sorry) ist für mich allen anderen Daseinsformen vorzuziehen.

Es gibt zwei Arten die dazu nötige Unabhängigkeit zu erreichen: ein Leben in Armut und Askese (nicht so meins) oder ein Leben frei von finanziellen Sorgen (schon viel eher meins – wie bei Seneca). Wer letzteres will, muss raus aus dem Elfenbeinturm und investieren lernen. Ja, das wollte ich fortan: investieren und kontemplieren!

3. Wie? Wie hoch ist deine Sparquote und wie lautet deine Anlagestrategie?

Meine Strategie („Strategie“ klingt irgendwie wichtig, oder?) ist simple (für mich jedenfalls): Ein Depot für jedes Haushaltsmitglied außer der Katze (die steht eher auf echte Mäuse statt auf Nullen und Einsen); ETFs als Kern (US, EURO, ASIEN, Schwellenländer) und Einzeltitel mit netter Dividende (für die gute Laune auch in Krisen). Mein größtes Investment ist allerdings meine Firma. Und unsere Sparquote schwankt irgendwo zwischen 30 und 50 Prozent.

So einfach ist das. Finanzblogleser

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