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Zwo, Drei, Risiko! – Privatanleger sollten sich den Gefahren beim Investieren bewusst sein

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Viele Privatanleger beginnen ihren Investitionsprozess mit der Überlegung, welche Aktie oder welcher Indexfonds der beste und günstigste sei. Wichtiger ist es jedoch, sich bereits vorab Gedanken über die individuelle Risikotoleranz zu machen. Dann jeder, der sich für eine langfristige Investition entscheidet, sollte im Voraus überlegen, wie viel Rendite er erzielen und welche Risiken er eingehen möchte. Gefahren beim Investieren

Gerne schwarz und weiß

Unsere Gesellschaft orientiert sich gerne an Schwarz-und-Weiß-Szenarien. Entweder man unterstützt die Corona-Maßnahmen der Bundesregierung oder besucht mit Aluminiumhut und Reichflagge Anti-Corona-Demos. Man hält Donald Trump für einen stumpfsinnigen Populisten oder sympathisiert mit seiner Denkweise. Man wünscht sich die Entlassung von Andreas Scheuer oder hält ihn für einen unfähigen Verkehrsminister. Okay, bei Letzterem sind wir uns wohl alle einig.

Also zurück zur Geldanlage. Auch hier lassen sich sehr gegensätzliche Positionen beobachten. Etwa 85 Prozent der Deutschen halten die Börse für ein Kasino und investieren nicht in Aktien. Bei den restlichen fünfzehn Prozent wiederum, ist häufig ein Hang zu spekulativen Investments erkennbar. Zumindest vermitteln viele Social Media Gruppen einen aktiven und offensiven Investmentansatz.

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Auch das Aufkommen der Discountbroker wie Trade Republic oder Scalable Capital spiegeln diesen Trend wieder. Keine Frage, niedrige Gebühren für den Handel, sowie eine einfache Verwaltung von Wertpapieren, sind positiv für Privatinvestoren. Allerdings fördern diese Angebote auch eine aktiveres Anlageverhalten. Vor allem Trade Republik bewirbt ja das schnelle Trading ganz offen und bewusst in seinen Werbeanzeigen.

Mut liegt in der Mitte zwischen Übermut und Untermut

Was aber ist mit den Anlegern, die weder zu den 85 Prozent der Aktienmuffel, noch zu den vielleicht fünf Prozent der Zocker gehören? Sie bilden die weiße Masse zwischen diese beiden stark beachteten Anlegergruppen. Und wie so häufig im Leben, darf man sich in dieser weißen (oder grauen) Mitte durchaus gut aufgehoben fühlen.

Zum einen haben diese Anleger erkannt, dass sich mit der Investition in Wertpapiere die beste Rendite erzielen lässt. Zum anderen haben sie verstanden, dass ein langfristiger Anlagehorizont und ein global diversifiziertes Depot die beste Strategie darstellen.

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Damit kommen wir zur Frage, wie eine langfristige und individuell passende Strategie definiert werden sollte. Wie bereits erwähnt sollte hier eine entscheidende Frage im Mittelpunkt stehen. Nämlich die nach der eigenen Risikotoleranz und Risikotragfähigkeit.

Die Absicherung bilden der Schutz von elementaren Risiken (beispielsweise Berufsunfähigkeit), sowie ein ausreichen-der Notgroschen für ungeplante Ausgaben. Letzterer sollte eine Summe von drei bis sechs Monatsausgaben abdecken. Hierbei sollten auch individuelle Besonderheiten, etwa eine private Krankenversicherung, berücksichtigt werden.

Im nächsten Schritt gilt es, die geeignete Investitionsstrategie zu definieren. Viele Anleger machen dabei den Fehler, einen zu hohen Vermögensanteil in langfristige Geldanlage zu investieren.

Vor allem in Zeiten von stark steigenden Aktienkursen, sollten sich Anleger den Gefahren und der Volatilität der Märkte bewusst sein. Daher sollte zu keiner Zeit Geld in den Aktienmarkt gesteckt werden, dass möglicherweise in den nächsten Jahren für Konsumausgaben benötigt werden könnte. Es lohnt sich, diese Überlegungen aus einer aktiven Haltung anzugehen. Also zu bedenken, welche Projekte und Ziele in den nächsten fünf bis zehn Jahren anstehen.

Nun hat man die Summe ermittelt, die man regelmäßig und langfristig in Wertpapiere anlegen kann. Erst jetzt geht es um die Frage, ob es ein aktiver Investitionsansatz in Einzelaktien oder der passive Weg über ETFs sein soll. Wichtig ist letztendlich, dass man sich mit seinem Weg wohlfühlt und seine eigene Risikotoleranz kennt.

Denn Mut ist gut. Übermut nicht.

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