Der folgende Beitrag erschien erstmals in der 18. Ausgabe des Finanzblogroll Magazins (Mai 2022)
Weniger ist mehr Minimalistisch leben
Ein Gastbeitrag
von Finanzblogleserin Katja
Minimalismus habe ich in den letzten Jahren für mich entdeckt habe. Mehr oder weniger zufällig war ich in der Bücherei über das Buch Magic Cleaning* von Marie Kondo gestolpert. Auch, wenn es etwas abgedroschen klingt: Die KonMari-Methode hat wirklich mein Leben verändert. Und tatsächlich glücklicher gemacht.
Weniger ist mehr Minimalistisch leben
Worum geht es beim Minimalismus?
Es gibt viele Definitionen dessen, was Minimalismus ist. Ein minimalistischer Lebensstil bedeutet für verschiedene Menschen unterschiedliche Dinge. Ich definiere Minimalismus als eine Lebensweise, um Dinge loszuwerden, die in meinem Leben keine Rolle spielen. Das ermöglicht die Konzentration auf die Dinge, die mir wirklich Freude bereiten. Ganz „nebenbei“ wird auch Unordnung beseitigt. Aber das ist aus meiner Sicht wirklich ein Nebeneffekt.
Sparen durch einen minimalistischen Lebensstil?
Neben der Gestaltung des eigenen Zuhauses, kann sich ein minimalistischer Lebensstil auch positiv auf die persönlichen Finanzen auswirken. Ich selbst konnte meine Finanzen ordnen und habe jetzt einen deutlichen besseren Überblick. Und auch eine deutlich höhere Sparquote. Dabei habe ich allerdings nicht das Gefühl auf irgendwas verzichten zu müssen. Deshalb bin ich davon überzeugt, dass Minimalismus den Prozess des Vermögensaufbaus erheblich beschleunigen kann.
Grundwerte erkennen und leben
Beim Minimalis geht es wie gesagt darum, alles loszulassen, was im eigenen Leben nicht wichtig ist. Sich darauf zu konzentrieren, was wichtig ist. Und dabei erkennt man seine eigenen Grundwerte. Oder fängt zumindest an, darüber nachzudenken. 🙂
Als ich meine Grundwerte erkannt habe, konnte ich den „Ausmistungs-Prozess“ viel einfacher durchziehen.
Ein Beispiel: Ich reise total gerne. Dabei ist mit Luxus (noch) gar nicht so wichtig. Ich entdecke einfach gerne neue Länder und Städte. Gerne auch abseits der typischen Touristen-Ziele. Andererseits sind mir Klamotten gar nicht so wichtig. Das war gefühlt schon mal anders. Da mussten es 20 Kleider und monatlich neue Schuhe sein. Wirklich glücklich gemacht hat mich das aber nicht. Dafür musste ich erst Marie Kondo lesen. Doof, oder?! 🙂
Heute spare ich bei Klamotten. Ich kaufe zwar immer noch gerne neue Teile, aber häufiger im Ausverkauf. Oder ich tausche mit Freundinnen.
Meinen Kleiderschrank habe ich drastisch reduziert. Viele Sachen habe ich gespendet. Jetzt habe ich auch einen viel besseren Überblick was ich überhaupt habe. Vor einigen Jahren ist es mir tatsächlich mal passiert, dass ich ein Teil gekauft habe, das ich schon im Schrank hatte…
Ein minimalistischer Lebensstil kann auch dir helfen, deine Grundwerte zu erkennen.
Weniger Geld ausgeben
Wie bereits oben angedeutet, lässt sich mit einem minimalistischen Lebensstil auch Geld sparen. Ein Beispiel sind die Ausgaben für Kleidung beispielsweise. Manchmal kauft man allerdings auch hochwertiger. Weil man lernt, den Wert von Dingen, wie Möbeln oder Kleidung, anzuerkennen.
Oft kaufen Leute aber auch Dinge nur, weil sie im Angebot sind. Ich habe das auch gemacht. Prospekte von Möbelhäusern, Baumärkten oder Discountern flattern ja praktisch täglich ins Haus. Da findet man schnell etwas, was man „unbedingt“ braucht. Auch, weil es eben gerade im Angebot ist.
Dadurch kaufen wir Dinge, die wir eigentlich gar nicht brauchen. Und vergessen dabei die Konzentration auf unsere Grundwerte.
Ich bin überzeugt: Ein minimalistischer Lebensstil ermöglicht einen schnelleren Schuldenabbau und Vermögensaubau.
Seelenfrieden und Zufriedenheit
Mein allerliebstes Nebenprodukt des minimalistischen Lebensstils ist die Steigerung des Glücks. Ich persönlich habe gemerkt, wie ich durch die Reduzierung materieller Dinge und Unordnung, deutlich zufriedener bin. Denn jeder Besitz erfordert auch Pflege und Zeit. Jeder Schrank, jeder Smoothie-Mixer, jedes Kaffeeservice muss gelagert und regelmäßig gereinigt werden. Dies alles bedeutet Stress.
Heute konzentriere ich mich auf die Dinge, die mich glücklich machen.
Beispielweise habe ich mich auch von meinem Auto getrennt. Okay, ich wohne auch in einer Großstadt und kann mich gut per ÖPNV und Fahrrad fortbewegen. Zudem fiel durch das „Corona-Homeoffice“ der Arbeitsweg für lange Zeit weg. Aber befreiend ist es trotzdem. Keine Inspektionen, keine Parkplatzsuche, kein Reifenwechsel vor dem Winter. Weniger ist mehr Minimalistisch leben
Der Minimalismus hat mein Leben nachhaltig verändert
Die Entscheidung für einen minimalistischen Lebensstil fiel mir leicht. Im Grund genommen, habe ich es anfangs gar nicht gemerkt. Ich bin so „reingerutscht“ 🙂
Aber mir persönlich hat es viel Zufriedenheit und Glück gebracht.
Obwohl ich weiterhin meine Ausgaben (Geld und Zeit) hinterfrage, werde ich kein radikaler Minimalist. Manche reduzieren ja auf maximal 30 Kleidungsstücke oder so. Das wäre nicht mein Ziel. Von der Lebensweise, wo ich gestartet bin, habe ich viel Ballast abgeworfen.
Vielleicht konnte ich auch dich ein bisschen kitzeln und für den Minimalismus begeistern. Auf diversen Finanzblogs ist das Thema ja nicht mehr neu, aber aus meiner Sicht lohnt es sich.
Und falls du immer noch nicht überzeugt bist, startet dein Weg vielleicht auch mit Marie Kondo 🙂
Katja
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