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Weshalb du finanzielle Budgets erstellen solltest

Wenn es um persönliche Finanzen geht, hast du wahrscheinlich schon gehört, dass du “von einem Budget leben” solltest. Wenn du deine Ausgaben unter Kontrolle hast (oder der Meinung bist, dass du deinen Finanzen im Griff hast) wirst du diesen Punkt möglicherweise nicht verstehen. Allerdings macht es durchaus Sinn Budgets zu erstellen.

In diesem Beitrag erfährst du …
1. welche Vorteile Budgets haben und
2. wie ich selbst mit Budgets umgehe.

Was ist der Zweck eines Budgets?

Der Zweck eines Budgets besteht darin, deine finanzielle Situation zu planen, zu organisieren, zu verfolgen und zu verbessern. Es hilft dir bei der Kontrolle deiner Ausgaben, bei der Identifikation von Einsparungen, sowie bei der Investition eines Teils deines Einkommens.

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Kurz gesagt: Ein Budget kann dir dabei helfen auf Kurs zu bleiben, um deine langfristigen finanziellen Ziele zu erreichen.

Allerdings garantieren Budgets keine schnelle Lösung. Daher solltest du nicht glauben, dass du damit finanzielle Probleme kurzfristig lösen kannst. Budgetierung ist harte Arbeit. Es braucht Durchhaltevermögen über einen langen Zeitraum.

Aber die gute Nachricht ist: Langfristig können Budgets deine finanzielle Situation erheblich verbessern.

Ich bin davon überzeugt, dass die meisten Menschen finanzielle Schwierigkeiten haben, weil sie nicht wissen, wohin ihr Geld fließt und wie viel Geld für verschiedene Bereiche ausgegeben werden kann.

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Du ist immer noch nicht überzeugt? Hier findest du zehn gute Gründe für die Aufstellung von Budgets:

1. Steigerung der Einsparungen

Die meisten Menschen starten (wenn überhaupt) mit der Aufstellung von Budgets, um mehr Geld zu sparen. Es ist erstaunlich, wie schnell man Sparpotentiale identifizieren kann, wenn man sich im Detail damit beschäftigt. Das kenne ich nur zu gut aus eigener Erfahrung.

Hilfreich kann hier ein Vergleich der eigenen Ausgaben mit statistischen Durchschnittswerten sein. Beim statistischen Bundesamt findest du solche Daten. Natürlich sind die Lebensverhältnisse und Aufwendungen sehr individuell. Manche Menschen wohnen in einer Großstadt und haben dementsprechend höhere Wohnkosten. Dafür benötigen sie kein Auto, weshalb wiederum die Verkehrsausgaben deutlich niedriger ausfallen.

Dennoch lässt sich ohne Zweifel durch das Aufstellen von Budgets die eigene Sparquote erhöhen.

2. Erlangung der Finanzkontrolle

Noch wichtiger als das die Steigerung der Sparquote ist aus meiner Sicht die Transparenz über die eigenen Ausgaben.

Niemand verliert gern die Kontrolle über sich selbst. Wahrscheinlich gehört der Kontrollverlust zu den schwersten Krisen im Leben. Anders als gesundheitliche oder zwischenmenschliche Kraftproben, sind finanzielle Krisen häufig vermeidbar. Aber nur, wenn man proaktiv vorgesorgt und seine Finanzen im Griff hat.

Du solltest vom Reagieren ins Agieren kommen. Die Zügel in die Hand nehmen. Die initiative ergreifen. Du weißt was ich meine…

Und: Bleib diszipliniert! Halte dich an deine Budgets so gut wie möglich. Es soll nicht nur Theorie bleiben.

3. Steigerung des Vermögens

Auch wenn es Sarah Wagenknecht und Kevin Kühnert anders sehen: Vermögen in Form finanzieller Rücklagen beruhigt.

Wenn du anfängst Budgets zu erstellen, zu überwachen wirst du feststellen, dass dein Vermögen von ganz alleine wächst. Es ist unvermeidbar.

Solltest du noch nicht schuldenfrei sein, werden sich deine Verbindlichkeiten schnell reduzieren. Denn Budgetierung sorgt dafür, dass du mehr Geld zur freien Verfügung hast und damit dein Nettovermögen erhöhst.

4. Schnelleres Erreichen deiner finanziellen Ziele

Der Weg ist das Ziel. Budgets helfen dir dabei, konkrete finanzielle Ziele zu erreichen. Egal, ob es dabei um die Steigerung des Depotwertes oder die Rückzahlung von Krediten geht.

Ein Jahresziel von mir ist die Investition von 12.000 Euro in Wertpapiere. Daraus ergibt sich nach Adam Riese (und auch ohne Taschenrechner) ein monatliches Sparziel von 1.000 Euro.

Nun muss ich meine Budgets nur noch so aufbauen, dass ich dieses finanzielle Ziel erreichen kann.

Dabei ist es irrelevant, ob dein Ziel bei 5.000 Euro oder 50.000 Euro liegt. Es geht nur um die Systematik. Diese lässt sich sozusagen als “Budget-Yourself-First” beschreiben.

5. Reduzierung der finanziellen Belastungen

Das Aufstellen von Budgets ist der erste Schritt. Der zweite und damit verbundene Schritt ist das Tracking der laufenden Ausgaben.

Keine Frage. Die Dokumentation aller elektronischen Buchungen und Bargeldzahlungen kostet Zeit. Für die Kontrolle der Budgets ist allerdings unabdingbar. Zumindest für ein bis zwei Jahre sollte man daher diesen Aufwand investieren.

Ich selbst dokumentiere unsere Einnahmen und Ausgaben seit nunmehr sechs Jahren durchgängig. Der große Vorteil ist, dass dadurch bestimmte Ausgaben überhaupt erst richtig auffallen. Sei es die (viel zu selten genutzte) Jahreskarte für den Zoo, der trotz Kündigung abgebuchte Handytarif oder die (im Nachhinein sehr hoch erscheinenden) Ausgaben für Geschenke.

Die regelmäßige Dokumentation des “Finanzflusses” macht potentielle und vor allem unnötige Ausgaben deutlich.

6. Schneller aus der Verschuldung herauskommen

Dieser Zweck scheint eine Wiederholung von den Punkten oben. Ist es aber nicht.

Hiermit meine ich, dass ein Budget (und die damit verbundene Dokumentation der Ausgaben) die eigenen Schulden transparent macht. Wenn du siehst wie sehr deine Budgets darunter leiden, dass monatlich mehrere Tilgungszahlungen erfolgen müssen, wird dir ein weiterer Hebel zur finanziellen Freiheit deutlich.

Und du wirst dir schwören, nie wieder Schulden zu machen.

Wenn du keine Budgets hast, weißt du auch nicht wie viel Geld du für Kredite ausgibst.

7. Vermeidung von Streit über Geld

Paare streiten häufig über Geld. Aus der Sicht von Männern scheitert die Hälfte aller Beziehungen aus finanziellen Gründen. Und damit genauso häufig wie an schlechtem Sex. Für Hilfe zu Letzterem bist du leider auf dem falschen Blog.

Geldstreitigkeiten sind also ein sehr reales Problem. Vor allem, wenn beide Partner längere Zeit alleine für ihre Finanzen verantwortlich waren und nun (zumindest teilweise) gemeinsame Absprachen treffen müssen.

Um Missverständnisse zu vermeiden, sind Budgets hierbei ein sehr hilfreiches Mittel. Sie dienen dazu, dass sich das Paar die Zeit dafür nimmt, einen gemeinsamen Finanzplan aufzustellen.

Erneut proaktiv und nicht reaktiv.

8. Priorisieren der eigenen Finanzen

Je mehr du dich auf die Budgetierung konzentrierst, desto mehr wirst du deinen finanziellen Zielen Priorität einräumen. Wenn du dir regelmäßig die Zeit nimmst, um deine Ausgaben zu verfolgen, dein Budget abzustimmen und sicherzustellen, dass du auf dem richtigen Weg bist, dann kannst du dich darauf konzentrieren, was wirklich wichtig ist.

Wenn du dann einkaufen gehst, denkst du nicht nur darüber nach, wie sehr du dieses Paar Schuhe willst, sondern wirst diesen Kauf gegen deine finanziellen Erfolg abwägen.

Vertraue mir: Mit der Zeit wirst du immer seltener Geld für Dinge ausgeben, die du eigentlich nicht benötigst. Vor allem, wenn eine Reihe von Zielen oben auf deiner Prioritätenliste stehen.

9. Vermeidung unnötiger Ausgaben

Natürlich könnte dieser Zweck auch ganz oben in der Liste stehen. Die Budgetierung hilft dir dabei, alle Arten von verschwenderischen Ausgaben in deinen Finanzen zu identifizieren. Das Erkennen (und Eliminieren) verschwenderischer Ausgaben ist eine der besten Möglichkeiten, um deine Ersparnisse zu steigern.

10. Verbesserung deiner Selbstdisziplin

Das Aufstellen von Budgets ist der erste Schritt. Die Verpflichtung diese auch einzuhalten und dies auch umzusetzen der zweite. Durch die regelmäßige Überprüfung entwickelst du deine Selbstdisziplin.

Je disziplinierter du mit deinen Budgets umgehst, desto besser werden die finanziellen Ergebnisse ausfallen.

Das Schöne an Budgets ist, dass sie einen sich selbst verstärkenden Prozess in Gang setzen. Je mehr positive Ergebnisse du aus der Budgetierung siehst, desto mehr werden sie dazu motiviert dran zu bleiben. Und die Budgets weiter zu optimieren und zu verringern.

Somit entsteht eine scheinbar endlose Schleife der finanziellen Verbesserung.

Und alles beginnt mit der Budgetierung.

Mein Fazit zu Budgets

Die Aufstellung von finanziellen Budgets hat viele Vorteile. Zweifelsohne besteht der Hauptzweck darin, deine finanzielle Situation zu verbessern.

Aber ich würde sogar so weit gehen zu sagen, dass es dein Leben als Ganzes verbessern wird.

Hältst du dich an Budgets? Was ist der größte Zweck in deinem Leben?
Lass es mich in den Kommentaren wissen 🙂

Felix

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2 Gedanken zu „Weshalb du finanzielle Budgets erstellen solltest“

  1. Ich persönlich habe nur mein Jahresziel welches ich erreichen möchte und ich habe mir vorgenommen meinen Networth jedes Jahr um eine gewisse Summe zu steigern. Für alles andere spare ich kurzfristig mal, da wir aber im Prinzip alles haben, kommt das selten vor.:)

    Übrigens seitdem du deinen Anbieter gewechselt hast, ist die Performance deiner Seite DEUTLICH besser, war mittlerweile ein Grauen wie lange es gedauert hat zu laden! 🙂
    Hast du jetzt Gottseidank wieder super in den Griff bekommen.

    gruss Marco

    1. Moin Marco,
      ja – die Performance der alten Seite war echt grausig. Deshalb bin ich sehr spontan auch auf eine neue Domain umgezogen. Ein Umzug des Hostinganbieters hätte sicherlich länger gedauert und hätte ggf. alte Probleme “mit transportiert”.

      VG
      Felix

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