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Wie ich meinen Kindern „Nein“ sage, wenn es um Geldausgaben geht (Finanzen im Gleichgewicht)

Die wohl beste Möglichkeit um langfristig Geld zu sparen, besteht darin zu lernen wie man „Nein“ sagt. Mit einem „Nein“ können wir Prioritäten setzen und unsere Finanzen im Gleichgewicht halten. Kindern Nein sagen

Offensichtlich gibt es viele Menschen die ein Problem damit haben „Nein“ zu sagen. Anderen wiederum fällt es nicht schwer. Ich selbst liege wahrscheinlich irgendwo dazwischen. Nach einigen Jahren des „feuchtfröhlichen“ Konsums habe ich mich heute besser im Griff und überlege genau, wofür ich Geld ausgeben möchte und wofür nicht.

Beispielweise überlege ich seit zwei Jahren, ob ich mir eine Playstation (4!) kaufe. Bis zur Geburt meines dritten Sohnes (und vor Corona) habe ich abends regelmäßig mit ein bis zwei Freunden “gezockt”. Online gegen andere Spieler, aber gemeinsam als Team und ganz analog gemeinsam vor dem Bildschirm. Ab und an würde ich wohl auch Zuhause mal alleine spielen. Aber so richtig lohnen würde es sich letztendlich wohl nicht. Der Sinn und Zweck ist eben auch, dass wir uns treffen, ein Bierchen trinken und quatschen. Also was man bei Männern so unter „quatschen“ versteht…

Insgesamt kann ich sagen, dass es mir mittlerweile leichter fällt zu materiellen Besitztümern „Nein“ zu sagen. Statt technischem Spielzeug, Klamotten oder anderen „Must-Haves“ erfreue ich mich mehr am Anstieg meines Depotwertes und entsprechenden Dividenden. Kindern Nein sagen

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Was unsere Kinder betrifft ist die Geschichte aber etwas komplizierter. Ein unschuldiger Blick, ein schräg geneigter Kopf und ein „Bitte lieber Papa“ sind halt scharfe Waffen.

Vor allem in dieser besonderen Zeit, in der gerade die Kinder viele Einschränkungen hinnehmen müssen, fällt es mir häufig schwer „Nein“ zu sagen.

Aber Erstens wächst das Geld nicht auf den Bäumen. Und Zweitens müssen die kleinen Racker ja auch lernen Geld wertzuschätzen und nicht jeden Wunsch sofort erfüllt zu bekommen.

Für diesen Spagat gibt es verschiedene Strategien, die ich teilweise bereits aktiv verfolge.

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Verhalten vorleben und Erwartungen setzen

Das Setzen von Erwartungen ist ein erster wichtiger Schritt. Hierbei geht es vor allem darum, dass meine Kinder ein „Nein“ überhaupt in Betracht ziehen.

Damit Kinder ein „Nein“ verstehen ist es wichtig, dass Finanzentscheidungen zwischen Partnern auch vor Kindern diskutiert und getroffen werden. Die neue Lounge-Ecke im toom-Prospekt? Der neue Outdoor-Teppich von Tchibo? Kann man machen – aber es muss nicht immer alles sofort sein. Und manches ist dann vielleicht doch nicht so wichtig beziehungsweise aktuell nicht im Budget. Durch offene Gespräche darüber lernen Kinder, dass auch unter Erwachsenen regelmäßig „Nein“ gesagt wird.

Dieses „Vorleben“ ist wichtiger als jede theoretische Erklärung.

Oder anders gesagt: Kindern Nein sagen

Ich habe jahrelang versucht meine Kinder zu erziehen. Hat nicht geklappt. Sie machen einem ja eh alles nach.

Ich versuche also meinen Kindern auch schon in jungen Jahren regelmäßig „Nein“ zu sagen. Dabei hilft es bereits im Vorfeld bestimmte Erwartungshaltungen zu setzen. Beim Besuch des Drogeriemarktes es ist sinnvoll schon auf dem Weg zu erklären was man kaufen möchte – und dass es (diesmal) keine Spielzeuge oder Zeitschrift gibt. Auch hier können wir Erwachsene ein gutes Vorbild sein, in dem wir selbst eine Einkaufsliste nutzen und keine Impulskäufe tätigen.

Nicht nachgeben! Kindern Nein sagen

Ich kenne Familien bei denen ein „Nein“ scheinbar überhaupt nicht im Wortschatz der Kinder vorkommt. Übrigens in der Regel Einzelkinder. Oder anders ausgedrückt: Alleinerben.

Ja, es ist manchmal schwer „Nein“ zu sagen. Vor allem außerhalb der eigenen vier Wände – „unter Publikum“. Wer kennt nicht das schreiende Kind im Kassenbereich des Supermarktes. Stichwort „Quengelware“. Ist mir zum Glück bisher erspart geblieben. Aber vielleicht ist das auch eine Folge von konsequentem „Nein“ sagen und richtig gesetzten Erwartungen.
Kinder müssen versehen, dass „Nein“ in der Regel auch „Nein” bedeutet und jammern nicht hilft.

Alternativen anbieten

In einigen Fällen kann es sinnvoll sein eine kostengünstigere Alternative zu einem Spielzeug oder einer Aktivität anzubieten. Oft spielt es auch keine Rolle, ob die Alternative überhaupt Geld kostet. Beispielweise gibt es bei uns in er Nähe einen Tierpark mit kostenfreiem Eintritt. Ein paar Esel, Schweine, Schafe, Affen und Meerschweinchen, sowie ein großer Spielplatz. Ist für Kinder manchmal genauso gut wie ein Besuch im Zoo. Der – unter uns gesagt – ziemlich teuer werden kann.

Eine weitere Möglichkeit besteht darin, dass Kinder für spontane Käufe etwas von ihrem Taschengeld dazugeben. Meine Kinder sind noch zu jung für Nebenjobs, bekommen aber ab und zu ein paar Euro von den Großeltern zugesteckt. Aber auch so ein Spardosen-Budget erlaubt nicht alle Käufe. Durch die Beteiligung an den Kosten werden die Kinder daran erinnert, dass wir alle unser Geld einteilen müssen. Außer vielleicht die Geissens.

Bei meiner achtjährigen Tochter klappt diese Strategie schon ganz gut. Mein fünfjähriger Sohn, der noch kein Taschengeld bekommt, gibt eigentlich immer alles aus was die Spardose hergibt. Hier muss ich wohl noch etwas nachhelfen was den Spartrieb betrifft.

Vielleicht hast du ja auch Ideen wie ich das anstellen kann?

Kinder sollten über ihre Käufe nachdenken

Kommen wir nun zur Königsdisziplin in Sachen Kindererziehung & Geld. Ich möchte meinen Kindern auch beibringen, dass sie aktiv über ihre Wünsche nachdenken. Im besten Fall hinterfragen sie jede Anschaffung (und auch jeden Geschenkwunsch). Meine Kinder sollen verstehen, dass Geld auch später ausgegeben werden kann und nicht sofort verkonsumiert werden muss. Später sollten sie auch verstehen, dass Geld finanzielle Sicherheit und Unabhängigkeit bringt.
Wann genau der richtige Zeitpunkt für die genannten Schritte ist weiß ich selbst noch nicht genau. Man wächst ja mit seinen Aufgaben. Aber wie bereits oben beschrieben ist es vermutlich am wichtigsten, was ich ihnen im Umgang mit Geld vorlebe.

Den Fortschritt beim Sparen tracken

Seien wir mal ehrlich. Welches Kind (vor dem Teenageralter) spart freiwillig an der Lego Ninjago Zeitschrift um finanziell frei zu werden? Für Kinder ist Sparen und der Aufschub eines Kaufes meist nur dann nachvollziehbar, um sich etwas Größeres und Teureres zu kaufen.

Aber auch hier möchte ich meine Kinder dabei unterstützen den Überblick zu behalten. Im ersten Schritt geht es darum zu wissen, wie viel Geld sich aktuell im Sparschwein befindet. Das kann meine Tochter im Grundschulalter schon zählen. Ein Sparkonto, Depot oder gar eine Excel-Tabelle als aktuelle Sparübersicht könnte später hinzukommen.

Ich habe also noch einige Schritte vor mir, um meinen Kindern den richtigen Umgang mit Geld, dem Sparen und der Geldanlage beizubringen. Im ersten Schritt geht es erstmal ums „Nein“ sagen.

Und ehrlich gesagt, ist das schon eine große Herausforderung 🙂

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Ein Gedanke zu „Wie ich meinen Kindern „Nein“ sage, wenn es um Geldausgaben geht (Finanzen im Gleichgewicht)“

  1. Nein sagen ist leicht. Einfach Nein sagen. Ohne zu erklären. In dem Alter sehen die Kinder die kausale Zusammenhänge nicht und Geld ist etwas abstraktes. Probiere mit elf Jahren, ab da ist es leichter zu erklären. Nimm die Kinder niemals mit zum einkaufen. Du sparst Ärger. Dann gehe lieber doch zum Zoo und bezahle den Eintritt.
    Lernen am Modell: sehr wichtig. Kinder schauen ab und lernen wie du mit dem Geld umgehst was für Sachen du kaufst und wie du mit deinen Sachen umgehst.

    Alternativen anbieten ist gut, pädagogisch wertvoll.

    Kinder sollen übers Geld und Käufe nachdenken? Aber nicht mit fünf und acht Jahren. Es ist viel zu abstrakt. Genauso den Vorschritt beim Sparen tracken- spiele lieber Fußball oder Puppen mit den Kindern.

    Ich finde es gut, dass du über die pädagogische Aspekte und über deine Methoden schreibst. Wir sind zwei Pädagogen und haben drei Kinder im Haushalt 7, 11 und 16 Jahre, eine Tochter ist 20 Jahre alt ist bereits ausgezogen. Keine der Kinder hat je Taschengeld gekriegt. Die großen können ganz gut mit dem Geld umgehen, finde ich. Alle auch die kleinen haben Girokonten und Depots, besItzen Aktien und ETFs, wissen was Schulden sind und wie man diese vermeidet.

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