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3 Gründe weshalb die Work Life Balance nicht wirklich existiert

Wie viele andere Menschen arbeite ich derzeit Corona-bedingt komplett im Homeoffice. Wir haben drei Kinder im Alter 8 Jahren, 5 Jahren und 2 Monaten. Nach über zweieinhalb Monaten Pause gehen sie seit letzter Woche (teilweise) wieder in den Kindergarten und die Schule. Endlich. 🙂  Work Life Balance

Neben dem Beruf und den Kindern gibt es noch den Haushalt, Einkäufe und sonstige tagtäglich anfallende Aufgaben. Alleine die bürokratische Beschäftigung nach der Geburt unseres dritten Sohnes dauerten schon einige Tage (Geburtsbescheinigung, Geburtsanmeldung, Krankenversicherung, Elternzeit, Elterngeld, Kindergeld usw.). Gefühlt ist jeden Abend die To-Do-Liste länger als am Vortag.

Wie war das nochmal mit dieser „Work Life Balance“?

Wahrscheinlich mache ich mir aber einfach unnötig Sorgen um die Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben. Vermutlich existiert dieses Konzept gar nicht. Oder anders gesagt:

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„Wer glaubt, dass Homeoffice und Kinderbetreuung zusammengehen, der hat entweder Homeoffice oder Kinderbetreuung nicht verstanden.“

Drei Gründe weshalb Work Life Balance nicht wirklich existiert

1. Es gibt keine klare Definition der Vereinbarkeit von Beruf und Familie

Wenn wir über die Vereinbarkeit von Beruf und Familie sprechen gibt es viele verschiedene Interpretationen. Meine (sehr groteske) Definition ist es, alle beruflichen Projekte erledigen zu können und trotzdem Zeit für meine Kinder und Hobbys zu haben. Sozusagen “zwischendurch”. Andere sehen die Vereinbarkeit erfüllt, wenn er oder sie Beruf und Familie strikt trennen, also abends das Gehirn ab und den Fernseher anschalten kann.

Allerdings gibt es keine einheitliche Definition der Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Und meine Definition ist so vage, kaum messbar und (zumindest aktuell) noch häufiger nicht umsetzbar , dass von Vereinbarkeit keine Rede sein kann.

2. Wir verstehen Work-Life-Balance als Nullsummenspiel

Das wohl größte Problem bei der Suche nach dem Gleichgewicht aus Arbeit und Familie ist die Tatsache, dass wir es als Wettbewerb zwischen beiden Welten sehen. Oft sprechen wir von Arbeit und Familien/Leben als wären sie zwei getrennte Bereiche. Die Summe der Lebenszeit verteilt sich dann auf diese beiden. Wollen wir also mehr Zeit für unsere Familie haben, bedeutet das gleichzeitig (so unser Verständnis) weniger Zeit für die Arbeit.

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In der Realität beeinflussen sich beide Bereiche allerdings stärker als wir oft denken. Wer  ein glückliches Leben mit der Familie führt oder regelmäßig Sport bringt häufig auch bessere Leistung bei der Arbeit.

3. Wir streben nach der perfekten Balance

Die meisten Menschen (mich inbegriffen) streben nach der Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben und glauben, dass sie diesen Zustand für ewig stabil halten können, sobald die richtige Balance gefunden ist.

Dafür entwerfen wir Tages- und Wochenpläne, organisieren die Kinderbetreuung, stellen einen Joggingplan auf und planen die Abendessen der nächsten fünf Tage. Alles in der Hoffnung eine möglichst optimale Work Life Balance zu erreichen.

Aber das Leben ist kein Ponyhof. Und keine Einbahnstraße. Somit kann das richtige Gleichgewicht – sollte es überhaupt jemals erreicht werden können – kein stabiler Zustand sein.

Es ist wie der Balanceakt auf dem Schwebebalken. Aber zudem mit böigem Seitenwind von links und rechts. Dieser Wind ist das Leben.

Statt ständig auf diese ständigen Widerstände zu reagieren und die eigene Balance zu korrigieren, sollten wir vielleicht eher unsere Definition der Vereinbarkeit von Beruf und Familie überdenken.  Denn gleichzeitig mit den Herausforderungen des Lebens entwickeln wir uns selbst auch weiter.

Individuelle Balance finden

Das Streben nach Gleichgewicht erfordert jeden Tag erhebliche Anstrengungen. Daher sollten wir uns auch an jedem Tag die Zeit nehmen, um zu überlegen welche Teile unseres Lebens weniger oder mehr Aufmerksamkeit benötigen.

Wenn wir nur fünf Minuten nutzen, die wir ansonsten mit dem Smartphone verplempern, kann das schon viel helfen.

Ich lerne auch, dass ich nicht alle Dinge auf meiner To-Do-Liste erledigen kann. Wenn ich mir aber die Zeit nehme die Aufgaben nach ihrer Wichtigkeit und Dringlichkeit zu bewerten, dann hilft mir das sehr.

Wäsche falten? Geht auch morgen.

Präsentation fertig machen? Am besten sofort.

Joggen? Da kann ich auch eine Runde mit dem Kinderwagen gehen. Mein großer Sohn kommt mit, wir gehen auf den Spielplatz und verbringen Zeit miteinander.

Was denkst du über Work Life Balance?

Felix

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